Probleme als Notenspieler – ein Thema, das viele Harmonikaspieler kennen, obwohl der Weg über Noten oder Griffschrift oft so sicher und vertraut beginnt.
Man hat etwas Schriftliches vor sich, dass dir anfangs vielleicht „mehr“ Sicherheit gibt: Jeder Ton oder Griff und der Rhythmus und jede Pause sind klar auf dem Papier festgehalten.
Noten bieten dir:
- Struktur – ein Stück hat einen klaren Anfang, Verlauf und Abschluss.
- Orientierung – du siehst, welche Töne wo gespielt werden müssen.
- Gedächtnisstütze – auf vergessene Teile draufzuschauen, wie die Stellen funktionieren.
- Unabhängig – du brauchst niemanden, der dir etwas zeigt, sondern kannst dich direkt an den Noten orientieren.
- Gemeinsame Grundlage – in Musikgruppen geben Noten eine klare Vorgabe, damit alle zusammenspielen können.
Darum sind sie eine gute Grundlage und ein nachvollziehbarer Weg, ein Instrument zu lernen. Sie machen Musik planbar und geben dir Orientierung.
Aber: So wertvoll sie auch sind – Noten sind eben nur ein Werkzeug.
Und es kann passieren, dass man sich irgendwann zu sehr darauf verlässt …
Typische Probleme als Notenspieler: Wenn die Noten plötzlich fehlen
Wenn du nach Noten spielst, kennst du vielleicht – neben all den Vorteilen – auch die typische Situationen, die viele Notenspieler erleben. Eine davon beginnt oft so:
Du sitzt bei dir im Garten in einer geselligen Runde am Abend, es wird langsam dunkel und ein feiner Sommerabend steht bevor. Man hat eine Gaudi, es wird gelacht und irgendwann sagt jemand aus der Runde:
„Hey – reiss doch die Quetschn raus und spiel uns eines auf.“
Die Stimmung könnte nicht besser sein – ein perfekter Moment für Musik, Gaudi und Stimmung …
Doch dann sagst du:
„Ähm geht leider nicht, weil es schon dunkel ist und ich die Noten nicht mehr sehen kann.“
🫠🫠🫠
Da weiß ich aus der Erfahrung: Das kann ein richtiger Stimmungskiller sein …
Du würdest wahrscheinlich gerne spielen, aber im Dunklen und mit Noten halt eher schwierig.
Und genau da zeigt sich die Kehrseite: Viele Spieler können sich gar nicht vorstellen, ohne Noten zu spielen. Oft sind höchstens 1–2 Stücke, die auswendig funktionieren und dann ist oft schon Schluss mit musizieren.
Wie denn auch? Sie haben es noch nicht gelernt und sind es auch nicht gewohnt, mehrere Stück auswendig im Kopf zu haben.
Diese Situation ist eines der bekanntesten Probleme als Notenspieler. Schauen wir uns die Ursachen genauer an:
Warum das so schwerfällt
Beim Lernen mit Noten läuft im Kopf oft ein kleines Chaos ab:
- Welche Note ist welcher Griff?
- Worauf muss ich im Rhythmus achten?
- Welchen Rhythmus hat dieses Stück überhaupt?
- Wie war jetzt nochmal der 1. Teil?
Denkst du an das eine, vergisst du sofort das andere. Dieses hin und her gehört zu den größten Problemen als Notenspieler, weil es kaum Kapazität für das eigentliche Musizieren lässt.
Auch praktisch können Noten im Weg sein
Die Hürden im Kopf sind nur ein Teil der Probleme als Notenspieler. Auch praktisch können Noten stören:
- Wind macht dir beim Spielen im Freien einen Strich durch die Rechnung.
- Ein Notenständer ist fast immer nötig – und wirkt nicht gerade locker.
- Der Blick aufs Notenblatt nimmt dir den Kontakt zu den Menschen, für die du eigentlich spielst.
- Wenn du immer auf die Noten schaust, merkt sich dein Kopf das Stück nicht richtig.
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Je öfter wir auf Noten schauen, desto schwerer fällt es uns, davon loszukommen. Das Blatt wird zur Krücke – und irgendwann zur Gewohnheit, die kaum mehr abzulegen ist. Stücke auswendig zu lernen, wirkt dann fast unvorstellbar.
Langfristig entsteht so eine Art „Noten-Abhängigkeit“ – und genau die macht es schwer, die Freiheit am Instrument zu entdecken und die Momente genießen zu können. Du bist immer zu sehr auf dein Notenblatt fokussiert und bekommst nichts um dich herum mit.
Frei spielen heißt frei genießen
Am Anfang sind Noten vielleicht eine wertvolle Hilfe.
Aber irgendwann ist es befreiend, wenn du sie nicht mehr brauchst. Das bedeutet nicht, dass du sie wegwerfen sollst – sondern, dass du einen Schritt weitergehst.
Damit meine ich: von Noten oder Griffschrift wegkommen und die Musik auf der Harmonika freizuspielen.
Frei spielen heißt: Augen frei, Kopf frei, die Musik kommt aus dem Bauch.
Du wirkst sicherer, entspannter – und vor allem näher an den Menschen.
All die genannten Probleme als Notenspieler – der unhandliche Ständer, das lästige Umblättern, die mangelnde Verbindung zum Publikum – fallen einfach weg. Du bist im Moment – bei deiner Harmonika, bei der Musik und bei den Menschen um dich herum.
Und genau das spürt man.
Stell dir vor: Du bist auf einem Fest, in einer Hütte, bei Freunden im Garten. Jemand holt die Quetschn raus – und du legst einfach los. Ohne Zettelwirtschaft, ohne Stress. Plötzlich singen alle mit, klatschen, lachen. Du bist derjenige, der für diesen besonderen Moment sorgt.
„Erst wenn du die Noten auswendig weißt, hast du die Hände frei für die Musik.“ – Franz Liszt, Komponist und Pianist
Der nächste Schritt
Und genau dabei unterstützen wir dich in der Quetschn Academy.
Viele Harmonikaspieler haben ihren Weg über Noten begonnen – so auch Phillip. Er ist seit dem 31.03.2021 Schüler bei uns. Als Kind hat er mit Noten gelernt, später ist er auf die Quetschn Academy gestoßen und spielt seitdem auswendig. Thomas hat gemeinsam mit ihm ein Interview aufgenommen – schau es dir hier an.
Am Anfang klingt es für viele fast unvorstellbar, ein Instrument ohne Noten zu lernen. Doch gerade bei der Steirische Harmonika macht es einfach Sinn. Denn hier geht es um Gefühl, um Spielfreude. Unser Vormachen-Nachmachen-Prinzip ist die direkte Lösung für die typischen Probleme als Notenspieler. Du musst nicht erst mühsam Symbole entziffern, sondern kannst gleich loslegen und Musik machen.
Natürlich: Noten oder Griffschrift können am Anfang hilfreich sein, das bestreiten wir nicht. Aber sobald du dich weiterentwickelst, können sie dich eher bremsen.
Seien wir ehrlich: Wer möchte schon den „Böhmischen Traum“ lernen und dafür fünf Seiten Notenblätter dabei haben? Kein Harmonikaspieler 😉
Darum sagen wir in der Quetschn Academy immer: Wir zeigen es dir vor – und du machst es direkt nach. Dieses Vormachen-Nachmachen-Prinzip ist unser Herzstück. Du musst nicht erst mühsam Noten oder Griffschrift lernen, sondern kannst gleich loslegen und mit deiner Harmonika Musik machen.